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Notdienstvereinbarung statt Offene Briefe

Es ist eine Farce, wenn sich die Klinik-Leitung an Verdi wendet um Verantwortung einzufordern. Der Verweis auf einen angeblichen Verstoß gegen geltendes Landesrecht ist in zweierlei Hinsicht eine versuchte Täuschung.

Notdienstvereinbarung statt Offene Briefe

Unsere Erwiderung zu dem Offenen Brief der Leitung der Uni-Klinik an Ver.di

Das Düsseldorfer Bündnis ist ein Zusammenschluss von Menschen aus Düsseldorf und Umgebung, denen eine gute Versorgung im Krankenhaus am Herzen liegt. Als Patient*innen oder Angehörige hoffen wir bei Krankheit und Verletzung auf zeitnahe, bedarfsgerechte, kompetente und freundliche Behandlung und Versorgung. Dieses für alle sicher zu stellen, erachten wir als eine öffentliche Aufgabe.

Wir sind verwundert, dass die Leitung der Uniklinik einen offenen Brief an Verdi verfasst und in der Rheinische Post inseriert, um die Gewerkschaft aufzufordern, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Dabei finden seit einigen Monaten Verhandlungen zwischen Verdi und dem Uniklinikum, die nach unserem Kenntnisstand allerdings zu nichts Verwertbarem geführt haben.

Die Warnstreiks der Beschäftigten der Uni-Klinik sowie der beiden Töchter laufen seit September letzten Jahres. Spätestens seit dem ist bekannt, was die Kollegen*innen in der Pflege umtreibt: Die unerträgliche Personalsituation auf den Stationen, die die Gesundheit von Patient*innen und Mitarbeiter*innen gefährdet. Dies ist hinreichend und ausführlich beschrieben worden. Kürzlich erst ist die Uniklinik wegen schwerwiegender Mängel in der Hygiene in die Schlagzeilen geraten.

Es ist eine Farce, wenn sich die Klinik-Leitung nun an Verdi wendet um Verantwortung einzufordern.

Der Verweis auf einen angeblichen Verstoß gegen geltendes Landesrecht ist in zweierlei Hinsicht eine versuchte Täuschung. Erstens: Wie hundertmal erläutert, handelt es sich bei einem Tarifvertrag Entlastung um einen bisher nicht tarifierten Sachverhalt, berührt also keineswegs existierende Tarifverträge. Zweitens: Die Kollegen*innen der ausgegliederten Tochterfirmen UKM u GKD kämpfen seit noch viel Längerem überhaupt erstmal für einen schnöden Tarifvertrag, der ihre grundlegenden Arbeitsbedingungen verbessert. Nachdem was die Kollegen*innen uns berichten, ist die Personaldecke dort auch keinen Deut besser. Der Stress und das Chaos in der Reinigung und beim Transport ist der Normalzustand und sorgt keineswegs für Entlastung.

Als zynischen Affront muss man den Hinweis auffassen, dass seit 2016 80 Vollzeitstellen geschaffen wurden, und dies als „personelle Stärkung der Pflege“ bezeichnet wird. Wie viele Pfleger*innen haben im gleichen Zeitraum die UKD verlassen? Wie viele Menschen arbeiten derweil in der Pflege am UKD? 80 Stellen sind nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein. Die 80 Servicekräfte, die die Klinikleitung als weiteres Plus erwähnten, arbeiten nach unserer Kenntnis bei einer der ausgegliederten Tochterfirmen, meist in Befristung und in zersplitterten Tagesschichten. Von einem Tarifvertrag weit entfernt.

Nach alle dem haben die Kollegen*innen der UKD sowie den Töchtern jedes Recht der Welt zu streiken. Wir bewundern den Mut und die Kraft der Kolleg*innen wieder in die Auseinandersetzung zu gehen. Ihnen gehört unsere volle Solidarität!

Wir werden alles tun, was in unseren Kräften steht, diese Auseinandersetzungen zu einem Erfolg zu führen, für die Kollegen*innen, für die Patienten*innen, für die ganze Stadt.

Die Aufgabe der Uniklinik-Leitung ist es, eine ordentliche Notdienstvereinbarung zu verhandeln, keine so schlechten Offenen Briefe zu schreiben, die ganz und gar nicht der Erhellung dienen. Die Frage, was so eine Anzeige in der RP kostet, lassen wir diesmal weg.

Pflege und Gesundheit sind keine Ware.

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Wir schreiben an die Koalitionäre:

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