Einladung zum Planungstreffen wegen der drohenden Schließung oder Privatisierung von Kölner Kliniken
04.09.2019, 19 Uhr, ver.di-Haus, Besprechungsraum im EG links, Hans-Böckler-Platz 9, 50672 Köln
Liebe Mitstreiter*innen, Kolleg*innen, Freund*innen und Aktivist*innen,
wir müssen uns in die politische Auseinandersetzung um die Zukunft der
städtischen Kliniken in Köln einmischen!
Bei der Diskussion um die finanzielle Sanierung der städtischen Kliniken ist eine Kooperation oder anderweitige Zusammenführung der Klinikstandorte geplant – und mittlerweile steht dabei die Schließung des Krankenhaus Holweide im Raum. Befeuert wurde diese Debatte von der Bertelsmann-Stiftung, die für die „Modellregion Köln/Leverkusen“ die Schließung der Hälfte der Kliniken vorschlägt. Das ist nichts anderes als ein weiterer neoliberaler Angriff auf die öffentliche Daseinsvorsorge. Hinter ihren Schlagwörtern wie Spitzenmedizin, optimierte Arbeitsabäufe, Zentralisierung oder Betriebswirtschaftlichkeit verbirgt sich eine bis zur Unkenntlichkeit ökonomisierte Gesundheitsversorgung: noch mehr Stress für die Beschäftigten, Bevorzugung „lukrativer“ Patient*innen und Operationen, keine Zeit und keinen Blick für umfassende, bedarfsgerechte, würdevolle Versorgung…
Im September und November wird bei den Ratssitzungen weiter über die Zukunft der städtischen Kliniken beraten. Bereits jetzt ist zu befürchten, dass die Zentralwäscherei – wichtiger Arbeitsplatz für Frauen und Migrant*innen – geschlossen werden wird. Wir wissen, dass die Zustände in den Krankenhäusern für alle Beteiligten bereits jetzt unzumutbar sind. Wir wissen um den ungleichen Zugang und die ungleiche Qualität der Gesundheitsversorgung in Köln. Wir wissen, dass sich die Situation im Gesundheitswesen weder für die Patient*innen noch für die Beschäftigten weiter verschlechtern darf.
Daher wollen wir aktiv werden und Druck ausüben auf die Ratsfraktionen und den Aufsichtsrat. Dafür wollen wir in Holweide und angrenzenden Viertel Flyer verteilen und Infostände machen um über die drohende Schließung des Krankenhauses – mitsamt seiner Geburtsstation – zu informieren. Wir wollen mit Plakaten und Aufklebern auf die Situation hinweisen und in der Stadt deutlich machen: „Keine Schließungen! Krankenhaus Holweide retten! Alle Kliniken erhalten!“
Kommt es zur geplanten Kooperation oder im schlimmsten Fall zu einem Verkauf an einen privaten Anbieter, dann wird der öffentlichen Daseinsvorsorge, dem Care-Sektor, den Beschäftigen an den Kliniken, den zu pflegenden und kranken Menschen wie auch ihren Angehörigen und Freund*innen in dieser Stadt ein schwerer Schlag versetzt.
Dagegen müssen wir uns wehren! Es braucht dringend Signale und Akzente aus der Stadtgesellschaft, die deutlich machen: Nicht mit uns! Keine Schließung der Klinik in Holweide! Keine Privatisierung! Die Kliniken bleiben in kommunaler Hand – und gehören perspektivisch vergesellschaftet!
Am 04.09.2019, 19 Uhr, ver.di-Haus, ist unser nächstes Vorbereitungstreffen. Hier wollen wir die kommenden Aktionen besprechen und planen. Bis dahin werden auch die Plakate, Flyer und Aufkleber vorliegen.
Leitet diese Einaldung gerne weiter und ladet Interessierte und politische Gruppen ein! Wir freuen uns, wenn ihr mitmacht und euch gemeinsam mit uns für eine gute Gesundheitsversorgung für alle einsetzt.
Herzliche Grüße,
Kölner Bündnis für mehr Personal im Gesundheitswesen